Familienvortrag vom 22. Oktober 2025
Mit Mut und Ritualen Kinder durch Ängste begleiten
Vortrag mit Referentin Monika Thut Birchmeier gab wertvolle Impulse für Eltern und Fachkräfte.
Am vergangenen Mittwoch, 22. Oktober 2025 nahmen 21 Interessierte an einem eindrucksvollen Vortrag zum Thema „Mut – Rituale – Kinder durch ihre Ängste begleiten“ teil. Referentin Monika Thut Birchmeier zeigte auf einfühlsame Weise, wie Eltern und Pädagoginnen Kinder in schwierigen Momenten unterstützen und ihnen helfen können, Ängste zu verstehen und zu überwinden.
Ausgangspunkt war die Erkenntnis, dass Ängste zum Leben gehören – sie sind kein Zeichen von Schwäche, sondern haben stets eine Bedeutung. Kinder begegnen im Alltag vielen Situationen, die ihnen Angst machen können: Dunkelheit, Trennung, Arztbesuche, laute Geräusche oder Tiere. Entscheidend sei, so die Referentin, dass Erwachsene die Ängste wahrnehmen, ernst nehmen und begleiten, statt sie kleinzureden.
Ein zentrales Werkzeug dazu sind Rituale. Sie vermitteln Sicherheit, Orientierung und Geborgenheit – besonders dann, wenn „das Thema brennt“, also eine aktuelle Belastung vorhanden ist. Rituale wirken umso stärker, wenn Symbole hinzukommen – sie sind die kleinste Einheit eines Rituals und machen Gefühle sichtbar und begreifbar.
Dabei gilt: Rituale müssen freiwillig sein. Kinder dürfen niemals gezwungen werden, mitzumachen. Vielmehr sollen Rituale das Gefühl vermitteln: „Ich bin nicht allein – gemeinsam schaffen wir das.“
Damit ein Ritual seine Wirkung entfalten kann, sollte es laut Monika Thut Birchmeier eine klare Struktur haben – mit einem Anfang, einem Mittelteil, einem Ende und Wiederholungen, die Halt und Vertrautheit schenken.
Wenn Kinder – und auch Erwachsene – erkennen, welchen Sinn eine Angst hat, können sie sagen: „Danke, Angst, ich habe verstanden, warum du da bist – jetzt brauche ich dich nicht mehr.“
Im zweiten Teil des Abends durften die Teilnehmenden das Gehörte in der Praxis vertiefen. An verschiedenen Stationen konnten sie zahlreiche Bücher über unterschiedliche Ängste durchblättern, Ritualmöglichkeiten prüfen, eigene Ideen entwickeln oder gemeinsam mit anderen Eltern über Erfahrungen sprechen. Besonders beliebt war die kreative Station, an der man ein „Mutmonster“ basteln konnte – ein Symbol für die Stärke, die in jedem von uns steckt und Kinder dabei unterstützt, ihre Ängste zu überwinden.
Mit vielen Anregungen, wertvollen Gesprächen und neuen Impulsen endete ein Abend, der Mut machte, Kindern in ihren Ängsten mit Verständnis, Geduld und Herz zu begegnen.
Die Pfarrei Kaisten bedankt sich bei Monika Thut Birchmeier für den spannenden und interessanten Abend.
Text: Nicole Acklin, Fotos: Nicole Bucher











