Die Kirche St.Michael feiert ihren 300. Geburtstag
Die ältesten Fundamente stammen aus dem 10.Jahrhundert – vor 300 Jahren wurde der Neubau der Kirche fertiggestellt.
Vor genau 300 Jahren konnten die Bauarbeiten mit der Fertigstellung des Altarraumes in der Pfarrkirche St. Michael in Kaisten abgeschlossen und das Gotteshaus seiner Bestimmung übergeben werden. Mit einem festlichen Gottesdienst am Sonntag eröffnete die Kirchengemeinde das Jubiläumsjahr, in den kommenden Monaten folgen weitere Anlässe wie Konzerte, Führungen, Kino und die Teilnahme am Dorffest Anfang September.
Diakon Thomas Frey zelebrierte den Gottesdienst, erinnerte in seiner Predigt an die Zeit um 1717 und das gesamte Jahrhundert damals. Wie lebten die Menschen zu dieser Zeit? Es war der Beginn eines erwachenden, moderneren Jahrhunderts, doch das einfache Volk lebte in bitterer Armut. 1717 wurde Kaiserin Maria Theresia aus dem Hause der Habsburger geboren, die später auch Regentin im Fricktal war. Unter ihrer Herrschaft wurde unter anderem die generelle Unterrichtspflicht eingeführt. Es war die Zeit, die berühmte Komponisten wie Georg Friedrich Händel hervorbrachte, doch ebenso eine Zeit mit vielen kriegerischen Auseinandersetzungen.
Kirche weiter mit Leben füllen
Diakon Frey freute sich über den neuen Glanz dieser schönen Barockkirche nach der Renovation im Jahr 2015 mit frischer Farbgebung, Modernisierung des Eingangsbereiches, Fussbodenheizung, Steuerung für alle technischen Anlagen sowie der Vitrine mit der Skulptur des Fricktaler Landespatrons, des Heiligen Fridolins (das Original befindet sich in Basel).
Frey blickte zurück auf die wechselvolle Geschichte der Kirche in Kaisten. Erste Fundamente eines Gotteshauses entdeckte man, die auf das 10. Jahrhundert zurückdatiert werden können. Eine extrem baufällige Vorkirche und lange Verhandlungen über Finanzierung eines Neubaus führten dann doch zum Erfolg, 1717 fand die Weihe des neuen Gotteshauses statt. Kirchenpatron ist Erzengel Michael, machtvoller Kämpfer gegen das Böse. Der Kircheninnenraum wurde seit 1717 mehrmals verändert. Nun gelte es, das Gebäude weiter mit Leben zu füllen, den ererbten Glauben weiterzutragen für zukünftige Generationen.
In ihrer Lesung sprach Lektorin Claudia Zumsteg über Traditionen, die die Menschen verbinden, über die Suche nach Gerechtigkeit und über Demut. Das extra für dieses Fest neugegründete Turmbläserensemble unter der Leitung von Markus Lenzin umrahmte die Feier mit Barockmusik, Roland Nef begleitete an Orgel und mit Gesang.